Seit einiger Zeit hört man immer häufiger von Nahrungsergänzungsmitteln. Sie werden in den Medien als Heilmittel für alles angepriesen, auch für Krankheiten und ein "müdes" Aussehen. Nahrungsergänzungsmittel zur Gewichtsabnahme, natürliche Nahrungsergänzungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel für Männer, jede Werbung ist eine andere Idee. So greifen immer mehr Menschen zu Wunderpillen und erwarten sofortige und natürlich spektakuläre Ergebnisse. Doch was sind Nahrungsergänzungsmittel wirklich, und kann man sie wirklich einnehmen, ohne einen Arzt zu konsultieren? Und vor allem: Lohnt es sich wirklich, sie einzunehmen?
Was ist ein Nahrungsergänzungsmittel?
Das Gesetz unterscheidet ganz klar und deutlich zwischen Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln. Letztere sind nach dem Gesetz zur Lebensmittel- und Ernährungssicherheit vom 25. August 2006 ein Produkt, das aus Nährstoffen besteht. Sie werden als Ergänzung zur normalen Nahrung behandelt. Ein Nahrungsergänzungsmittel gilt somit als konzentrierte Quelle von Vitaminen, Mineralien und anderen Stoffen. Das Gesetz regelt auch die Art der Vermarktung, d. h. die Form, die eine Dosierung erlaubt (Tabletten, Kapseln, Pulver und auch Flüssigkeit). Ein Nahrungsergänzungsmittel ist also eine riesige Quelle von Nährstoffen, die der Körper braucht, um richtig zu funktionieren.
Nahrungsergänzungsmittel können Vitamine, Mineralstoffe, Makro- und Mikroelemente, aber auch Fette, Enzyme oder Pflanzenextrakte enthalten. Im Allgemeinen können sie alles enthalten, was die Ernährung mit Stoffen ergänzt, die dem Körper fehlen, um richtig zu funktionieren. Das EU-Recht legt nicht nur fest, welche Inhaltsstoffe und Dosierungen in frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden dürfen, sondern auch, in welcher Form und in welchem Format sie erhältlich sind. Aus diesem Grund werden einige Präparate trotz ähnlicher Zusammensetzung als Nahrungsergänzungsmittel behandelt, während andere als Arzneimittel betrachtet werden.
Aufgaben von Nahrungsergänzungsmitteln
Nahrungsergänzungsmittel werden aus einem bestimmten Grund eingenommen. Jeder, der sie verwendet, erwartet bestimmte Wirkungen, die von den Herstellern versprochen werden. Im Allgemeinen lassen sich die Aufgaben, die ein Nahrungsergänzungsmittel erfüllen soll, in die folgenden Bereiche unterteilen:
- Kosmetik - Verbesserung des äußeren Erscheinungsbildes. In der Regel geht es dabei um die Verbesserung des Aussehens von Haaren, Haut und Nägeln. Es liefert Vitamine und Mineralien, die die Haut verjüngen und die allgemeine Ausstrahlung des Teints beeinflussen, und beugt außerdem Haarausfall oder Nagelbrüchen vor;
- Prophylaktisch - betrifft Nahrungsergänzungsmittel, die vor allem im Herbst und Winter verwendet werden, wenn die natürliche Immunität geschwächt ist. Sie sind in erster Linie dazu bestimmt, die Auswirkungen eines möglichen Mangels zu verhindern. Es handelt sich auch um Nahrungsergänzungsmittel, die vor einer eventuellen medikamentösen Therapie, die die Aufnahme bestimmter Vitamine oder Mineralien beeinträchtigen kann, zur Vorbeugung eines Mangels verwendet werden;
- Therapeutisch - zur Behandlung der Auswirkungen eines bereits bestehenden Mangels. Sehr häufig als Hilfsmittel in der Therapie mit anderen Arzneimitteln zur Nahrungsergänzung und allgemeinen Stärkung des Organismus eingesetzt. Ergänzungspräparate zu diesem Zweck dienen oft z.B. dem Wiederaufbau der Bakterienflora oder der Regeneration der Leber oder anderer Organe. Ihre Hauptaufgabe ist es, die richtige Behandlung zu unterstützen.
Es sollte jedoch bedacht werden, dass ein Nahrungsergänzungsmittel, egal welche Aufgabe es erfüllen soll, nur eine zusätzliche Maßnahme darstellt. Man sollte nicht die gesamte Behandlung darauf aufbauen oder sofortige, spektakuläre kosmetische Effekte erwarten. Eine gesunde Ernährung und körperliche Betätigung sind ebenso wichtig, um den Körper in einem guten Zustand zu halten.
Wann sollten Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden?
Der Zweck von Nahrungsergänzungsmitteln besteht darin, unserem Körper Nährstoffe und andere Substanzen mit physiologischer Wirkung in konzentrierter Form zuzuführen, d. h. Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, Fettsäuren, Enzyme, Ballaststoffe usw. Sie sollten daher vor allem von Menschen eingenommen werden, die nicht in der Lage sind, eine ausreichende Versorgung mit diesen Bestandteilen in ihrer täglichen Ernährung zu gewährleisten. Wer überarbeitet, geschwächt, übermüdet und gestresst ist, ist am häufigsten an Nahrungsergänzungsmitteln interessiert. Ein Mangel in der täglichen Ernährung muss jedoch nicht nur auf Zeitmangel oder einen erhöhten Bedarf an bestimmten Bestandteilen (z. B. während der Schwangerschaft oder Stillzeit) zurückzuführen sein. Nahrungsergänzungsmittel werden auch bei Magen-Darm-Störungen, die mit einer schlechten Aufnahme von Nährstoffen einhergehen, sowie bei Appetitstörungen benötigt. Solche Präparate können auch den Körper bei erhöhter körperlicher und geistiger Anstrengung stärken und helfen, Krankheiten zu bekämpfen oder die natürliche Immunität zu verbessern. Darüber hinaus werden Nahrungsergänzungsmittel für Menschen empfohlen, die eine Auslassungsdiät einhalten, keinen Fisch mögen oder verzehren, Genussmittel wie Alkohol oder Zigaretten nicht meiden, hausgemachte Mahlzeiten durch Fast Food ersetzen und einen deutlichen Mangel an bestimmten Inhaltsstoffen anhand des Aussehens ihrer Haare und Nägel bemerken können. Es wird auch angenommen, dass solche Präparate hilfreich sind für Menschen, die mit Übergewicht zu kämpfen haben, für Frauen vor der Menopause und für alle, die sich leicht Infektionen einfangen.
Natürliche Nahrungsergänzungsmittel im Vergleich zu ihren synthetischen Pendants
Trotz des Anscheins sind natürliche Nahrungsergänzungsmittel nicht so leicht zu bekommen. Erst seit relativ kurzer Zeit scheinen natürliche Nahrungsergänzungsmittel ihre synthetischen Pendants langsam zu verdrängen. In Reformhäusern oder Apotheken findet man jedoch immer häufiger pulverisierte Pflanzen in ihrer natürlichen Form, die große Mengen an Nährstoffen enthalten, aber in einer viel besser absorbierbaren Form als bei synthetischen Ergänzungsmitteln. Nahrungsergänzungsmittel in dieser Form können eine gute Ergänzung zu einer täglichen Ernährung sein, der es an bestimmten Nährstoffen mangelt.
Auch bei natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln kann es zu einer Überdosierung kommen, aber das Risiko ist geringer als bei Fertigpräparaten. Bei letzteren ist die Zusammensetzung zwar auf den Tagesbedarf abgestimmt, berücksichtigt aber nicht die Ernährung, die bei jedem Menschen völlig unterschiedlich sein kann. Bei natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln hingegen hängt die Dosierung ebenfalls von den Angaben auf der Verpackung ab, aber die Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen, die sie enthalten, entsprechen besser dem, was über die Ernährung aufgenommen wird. Sie sind daher eine bessere Ergänzung zur Ernährung.
Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann die einzige Möglichkeit sein, den Mangel an bestimmten Vitaminen oder Mineralstoffen in der Ernährung schnell auszugleichen, doch sollte das Risiko, das sie für chronisch Kranke darstellen können, berücksichtigt werden. Vor allem sollten die empfohlenen Tagesdosen nicht überschritten werden, da dies zu einer Gefährdung der Gesundheit führen würde.
